Der Spielplatz am Tarpenbeker Ufer

Anfang 2021 geht der Bau los

Wer im September 2020 die neue Fußgängerbrücke über die Tarpenbek zum neuen Wohngebiet Tarpenbeker Ufer überquerte, wunderte sich vielleicht über das große Loch in der Freifläche süd-/östlich vom Anni-Glissmann-Weg. Dort stand lange Zeit ein Baukran, und nach dem Abbau des Baukrans musste auch das große und tief in den Boden gebaute Betonfundament vollständig ausgebaut werden. Das ist ein erstes Signal dafür, dass im ersten Quartal 2021 mit dem Bau der Grünanlage und dem Spielplatz zwischen Tarpenbek und Gert-Marcus-Straße begonnen werden kann.

In dem wegen Corona leider immer noch ohne Besucher tagenden Regionalausschuss Fuhlsbüttel-Ohlsdorf-Langenhorn-Alsterdorf-Groß Borstel wurde am 28. September der Entwurf des Spielplatzes vorgestellt. Bereits im Frühjahr 2019 hat es auf der „Aussichtsplattform“ an der Tarpenbekbrücke neben dem künftigen Parkgelände eine gut besuchte öffentliche Versammlung der Abteilung Stadtgrün des Bezirks gegeben, auf der Ideen zur Spielplatzplanung vorgestellt und diskutiert wurden und bei der von den Anwesenden auch über zwei Alternativen abgestimmt wurde. Das war dann die Grundlage für die dem Regionalausschuss vorgestellte Feinplanung, die 2021 realisiert werden soll.

Der von vielen Eltern und Kindern gewünschte Bolzplatz kann auf dieser Fläche nicht vorgesehen werden. Stattdessen wird eine multifunktionale Ballspielfläche auf der linken Seite der Tarpenbek, gleich hinter der Brücke auf einer bisher wenig genutzten Fläche ebenfalls im nächsten Jahr hergestellt.

Zwischen dem Anni-Glissmann-Weg und dem Spielplatz wird es eine freie Rasenfläche geben, auf der jedoch auch ein „freies Ballspiel“ möglich sein wird. Direkt an der Gert-Marcus-Straße wird ein Rasenfläche für eine Skulptur des Künstlers Gert Marcus freigehalten, der in Groß Borstel aufgewachsen ist, wegen seines jüdischen Glaubens aber vor dem Naziregime nach Schweden flüchten musste. Für die Aufstellung der Skulptur des in Skandinavien sehr bekannten Künstlers engagiert sich bekanntlich die Initiative Marcus und Dahl. Die Bezirksversammlung Hamburg-Nord hat für die Skulptur einen hohen Sondermittelbetrag bereitgestellt.

Es kann davon ausgegangen werden, dass mit der Fertigstellung dieser neuen öffentlichen Grünanlage und des Spielplatzes auch Bewohner und vor allem Kinder und Jugendliche auch als „Alt-Groß-Borstel“ in das neue Wohngebiet kommen und dieses mit zur „Durchmischung“ beiträgt. Und vielleicht lockt es in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres auch andere Alt-Groß-Borsteler, die Tarpenbek als „historische Grenze zum früher preussischen Lockstedt“ – noch früher dänisch verwaltet – zu überschreiten und die Qualitäten des Wohnquartiers auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Lokstedt zu entdecken.

Jörg W. Lewin

Jörg Lewin ist Mitglied der SPD-Fraktion im Regionalausschuss FOLAG der Bezirksversammlung Hamburg-Nord