SV Groß Borstel: Gratulation! 111 Jahre Sport für Groß Borstel

Mit dem Bevölkerungswachstum von Groß Borstel wachsen auch die Sportvereine TSV 08 Eppendorf Groß Borstel und Weiss Blau 63 zusammen. Besser ein großer als zwei kleine Vereine. Neuer Name: SV Groß Borstel von 1908 e.V. Der Bote besuchte Georg Schulz, den ersten Vorsitzenden des Vereins.

GBB: Lieber Georg, was hast du dir mit dem traditionsreichen neuen Verein alles vorgenommen?
Georg Schulz: „Wir wollen den neuen und den langjährigen Bewohnern Groß Borstels ein attraktives und modernes Sportangebot bieten. Wir und unsere 920 Mitglieder haben uns dafür auf Projekte eingestellt, um möglichst viele neue Sportlerinnen und Sportler in unserem Verein aufnehmen zu können.“

Die neue Sportanlage am Brödermannsweg heißt jetzt “Sportpark Hans Thanbichler”, benannt nach dem äußerst beliebten langjährigen und 2016 verstorbenen ersten Vorsitzenden Hans Thanbichler. Das Urgestein Thanbichler mochte erst nicht an den Erfolg von Georg Schulz glauben und bezweifelte, dass es doch Geld von der Politik für den Verein geben sollte. Er wunderte sich, was sein Nachfolger Georg Schulz auf die Beine stellte.

Schulz hat keine Berührungsängste mit Politikern, die er nach Amtsübernahme prompt ansprach. Die Bezirkspolitiker waren spontan begeistert von seinen Ideen und Plänen, die er auch im Kommunalverein vorstellte. Schulz beantragte Bezirkssondermittel für den Neubau des Sportplatzes und des Vereinsheims, sorgte für Sponsoren und Spender, um mit deren Hilfe den notwendigen Eigenanteil finanzieren zu können. Es hat alles geklappt. Der neue Platz ist fertig, punktgenau zum Einzug der ersten Bewohner vom nahegelegenen Tarpenbeker Ufer.

Das Resultat kann sich sehen lassen. Der „Sportpark Hans Thanbichler“ bietet einen schönen neuen Kunstrasenplatz (gut beleuchtet), der von zurzeit 23 Fußballjugend- und 6 Fußballherrenmannschaften fleißig genutzt wird. Das Vereinshaus besitzt neben der Gaststätte und der Geschäftsstelle einen Bewegungsraum. Dort werden Yoga, Thai Chi und HiiT (hochintensives Intervalltraining nach Tabata) angeboten.

Insgesamt werden den Sportlern des SV Groß Borstel fast Profi-Bedingungen geboten. Mit einem Therapeuten ist für die medizinische Betreuung vor Ort gesorgt. Die Sportbekleidung wird im hauseigenen Waschsalon gewaschen. Sehr engagierte Trainer und Betreuer kümmern sich um die Mitglieder, damit diese es so angenehm wie möglich haben. Die Verwaltung des Vereins wird in der Geschäftsstelle direkt vor Ort erledigt. So haben die Sportler und Mitglieder immer einen Ansprechpartner.

Georg Schulz: „Nicht nur im “Sportpark Hans Thanbichler”, sondern auch in den Sporthallen Brödermannsweg und Klotzenmoor wird sehr viel und aktiv Sport betrieben: Volleyball für Jugendliche und Erwachsene, Basketball, Kinderturnen, Mutter und Kind Turnen, Gesundheitssport und Tischtennis.“

Die Sportanlage Weg beim Jäger wird für Fußballtraining und -spiele genutzt. Sie soll etwas erweitert werden. Dazu laufen Gespräche mit Politik, Stadt, Sportverbänden und Wirtschaft über den Neubau eines Kunstrasenplatzes. Der Verein möchte dieses Projekt schnellstmöglich realisieren, damit für den Bevölkerungszuwachs in Groß Borstel ausreichende Sportangebote zur Verfügung stehen.
Der SV Groß Borstel v. 1908 tut sehr viel für die Kommunikation im Stadtteil. Die Gastronomie des Vereinsheims ist ein schöner Treffpunkt, hat eine schöne Terrasse, bietet Speisen und Getränke und ist täglich geöffnet für alle Groß Borsteler.

Schon mal vormerken: Am 22. und 23. Juni veranstaltet der SV Groß Borstel ein großes Sport- und Integrationsfest. Und zwar gibt es ein attraktives kleines Fußballturnier: Groß Borstel gegen Berlin und Ostfriesland! Mit der erfolgreichen U19 (werden vielleicht Landesmeister!), einer Berliner Mannschaft, einer Ostfriesenmannschaft und einem Integrationsteam aus Groß Borstel. Mal sehen wer gewinnt. Auf jeden Fall der Zusammenhalt im Stadtteil! Fürs leibliche Wohl der Sportler und Besucher werden kulinarische Spezialitäten aus Syrien und Afrika zubereitet.

Das Vereinshaus wird auch für Sprachkurse zur Verfügung gestellt; viele Geflüchtete spielen in den Mannschaften mit und erfahren so, wie unser Groß Borstel tickt. Es bilden sich Freundschaften heraus, und natürlich entsteht auch eine starke Motivation, die Sprache und die Lebensgewohnheiten in der neuen Heimat kennenzulernen. So lebt der Verein Integration beispielhaft vor.

Vor diesem Hintergrund ist die Frage eigentlich überflüssig: Gab es jemals Probleme mit den Nachbarn, als der Sportplatz im Brödermannsweg erweitert werden sollte? „Nein, noch nie. Durch den Kunstrasen sind die Geräusche auch deutlich geringer als auf dem alten Platz. Und der neue Platz ist etwa sechs Meter weiter von den Wohnungen entfernt. Zudem wurde das alte Vereinsheim abgerissen. Probleme mit den Nachbarn, Beschwerden etwa, hatten wir noch nie. Ganz im Gegenteil. Eure zweite Vorsitzende, Dr. Birgit Pflugmacher erzählte uns, dass sie den Sportplatz manchmal sogar im Georgiweg mitbekommt. Sie meinte: Ich freue mich jedes Mal, wenn ich den Sportplatz höre. Denn dann hat Groß Borstel mal wieder ein Tor geschossen und ist am gewinnen“.

Text: Georg Schulz, Uwe Schröder