PERSÖNLICH GESEHEN: Nicole Johannsen (50)

Sanitär- und Heizungsbaumeisterin und geschäftsführende Eigentümerin der Firma Dierk Fleck e.K.

Im Jahr 2006 übernahm Nicole Johannsen die Leitung des seit mehr als 50 Jahren bestehenden Familienbetriebes von ihrem Vater Dierk Fleck. Mit ihrem Team, den zwei Gesellen, einem Auszubildenden und ihrem Ehemann Thorsten, kümmert sich Nicole Johannsen um defekte Heizungs- und Sanitäranlagen, und zwar nicht nur in unserem Stadtteil.

GBB: Liebe Frau Johannsen, wie schön, dass Sie als Sanitär- und Heizungsbaumeisterin die Emanzipation in unseren manchmal doch recht konservativen Stadtteil vorleben. Wie sind sie zu Ihrer Arbeit als Meisterin mit eigenem Betrieb in Ihrem doch eher männer-lastigen Gewerbe gekommen?

N.J.: Nachdem ich meine Lehre als Technische Zeichnerin bei Blohm und Voss beendete und die Arbeit dort Anfang der 90er Jahre unsicherer wurde, ging ich bei meinem Vater in die Lehre und übernahm 2006 das Unternehmen Dierk Fleck. Gut 25 Jahre später finde ich es immer noch interessant, Bäder und Heizungsanlagen zu planen und zu bauen oder auch Badezimmer barrierefrei zu gestalten. Das können wir Frauen doch mindestens genauso gut, und ich bin sehr froh, dass mein Mann bei uns den kaufmännischen Part übernimmt.

GBB: Und ist es für Sie von Vorteil, im selben Stadtteil wie ein Großteil Ihrer Kunden zu wohnen und leben?

N.J.: Wie immer hat auch diese Medaille zwei Seiten. Auf der einen Seite genieße ich die kurzen Wege, und auf der anderen Seite gibt es Tage, an denen ich gefühlt nie Feierabend habe. Nicht selten werde ich bei meinem Fitnessclub MEDALIFE oder auch bei EDEKA oder REWE auf Sanitärprobleme angesprochen, derer ich mich dann natürlich auch gedanklich annehme. Aber das gehört natürlich auch zum dörflichen Charakter Groß Borstels, den ich sehr mag.

GBB: Was nutzen Sie denn außer den drei schon genannten Locations in GroBo?

N.J.: Ich freue mich schon am Abend des Stadtteilfestes auf das nächste, und ich liebe das Eppendorfer Moor zum Spazierengehen. Was ich allerdings nicht so mag, ist, dass der Weg dorthin über Fuß- und Radwege führt, die vor lauter Baumwurzeln und Frostschäden kaum mehr als solche zu bezeichnen sind.

GBB: Ja, da müsste an einigen Stellen tatsächlich mal etwas getan werden. In Ihrem Beruf haben Sie doch bestimmt auch schon so manche lustige Geschichte erlebt, oder?

N.J.: Ja, das stimmt, die werde ich hier jedoch mit Sicherheit nicht zum Besten geben. Aber so viel kann ich verraten: Sehr aufregend ist es, wenn ich mal das große Glück habe, dass ich bei einem Promi, der eine oder andere lebt ja mittlerweile auch bei uns im Stadtteil, arbeiten darf.

GBB: Na, jetzt haben Sie uns aber neugierig gemacht. Haben Sie denn noch drei Wünsche, die Sie uns verraten würden?

N.J.: Ja, die verrate ich gern. Zum Einen wünsche ich mir und meiner Familie Gesundheit, zum Zweiten gute Geschäfte für unsere Firma und zum Dritten wären ein paar mehr Geschäfte in unserem Stadtteil schön und auch ein Café oder eine Bar, in der man Groß Borstel treffen kann.

GBB: Das wünschen sich so viele von uns, dass doch dieser Wunsch von irgendjemand mal erhört und verwirklicht werden müsste. Dankeschön, liebe Frau Johannsen.

Marion Liebermann

Foto: Christian Fraude