NOVEMBERNEBEL

von Jürgen Huwil Wahlen

Novembertag mit trüben Wolken.
Nüchtern grau das Himmelszelt.
Fieser, dünner Quengelregen,
der auf Pier und Elbe fällt.
Der die ganze Stadt berieselt,
der beharrlich Pfützen schafft.
Der die letzten schönen Tage
unter seine Knute rafft.

Nachts schleimt sich dann von der Nordsee
bleicher Nebel über’n Deich.
Schemenhaft wie Geistgestalten
steigt er auf aus Neptuns Reich.
Schleppt sich von der grauen Küste
dunstig durch die Dunkelheit.
Liegt auf Wiesen, kriecht durch Moore,
bläht sich auf und macht sich breit.

Auch Groß Borstels Lichter schimmern
durch den milchig trüben Dampf.
Kämpfen tapfer, doch vergeblich,
ihren nebulösen Kampf.
Irgendwann, man kann drauf wetten,
schnappt der Nebel feist und dick,
seine nasskalt grauen Fetzen,
zieht sie auf das Meer zurück.

Und die Hoffnung in uns glimmt:
Der nächste Sommer kommt bestimmt!

… das lässt uns hoffen …
herbstliche Grüße Jürgen Huwil