Fehlzündungen im Begleitgremium

Es gibt bekanntlich ein Begleitgremium Tarpenbeker Ufer, das eingerichtet wurde, um Sorgen und Nöte rund um den Bau aufzunehmen und Vorschläge von Bürgern und Stadtteilinstitutionen mit den Projektentwicklern von Otto Wulff zu diskutieren, um eine bessere Akzeptanz zu erreichen.

Der Architekt Henning Matthes hat genau das getan: Akribisch einen Vorschlag entwickelt, der verhindert, die Möglichkeit einer zweiten Zufahrt östlich des Sportplatzes zum Zentrum Groß Borstels ein für alle Mal zu verbauen. Indem einfach die ersten Blocks innerhalb der vorgegebenen Planungsgrenzen geringfügig verschoben gebaut würden.

Die Zufahrt an dieser Stelle hätte auch den Vorteil, dass nur ein geringes Gefälle überwunden werden müsste. Gut für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte. Matthes erhielt Beifall auf der Stadtteilkonferenz und die Unterstützung des Kommunalvereins.

Doch statt der vorgesehenen halben Stunde bekam er im Begleitgremium nur eine viertel Stunde Zeit und wurde von der Moderatorin (konsalt GmbH) unnötigerweise oft im Vortrag unterbrochen. Herr Matthes hatte den Eindruck, sein Vorschlag sei überhaupt nicht erwünscht: „Es war, als redete ich gegen eine Wand!“

So jedenfalls kommt die Bürgerbeteiligung nicht in Fahrt. Akzeptanz wird erreicht, wenn die Vorschläge aus Groß Borstel ernsthaft und qualifiziert geprüft werden. Wenn sie stattdessen als lästig abgewimmelt werden, dann hat das zwar Stil, aber keinen guten. Und dass Vertreter von Grünen und SPD gegen die Vorschläge von Kommunalverein und Stadtteilkonferenz argumentieren, ist mal wieder unterste Schublade Bürgerbeteiligung.

Uwe Schröder