EDITORIAL FEBRUAR 2020

„Und für welchen Fischer stimmst du?“ fragte die Sardine den Hering.

Liebe Borsteler,

Sie haben die Wahl! In diesem Monat gleich zweimal. Am 23. Februar wählen wir Hamburger unsere neue Bürgerschaft. Und am 12. Februar wählen die Mitglieder des Kommunalvereins turnusmäßig die jeweils „Zweiten“ aus dem Vorstand, also die/den 2. Vorsitzende(n), 2. Schriftführer/in, 2. Beisitzer/in. Jedes Mitglied kann für diese Ämter kandidieren. Haben die beiden Wahlen etwas miteinander zu tun? Ich meine schon. Der Kommunalverein Groß Borstel von 1889 wurde nicht, wie viele andere Bürgervereine, vorrangig als Gesellschaftsverein gegründet. Sein Ziel und Zweck war und ist laut Satzung „die Pflege und selbstlose Förderung kommunaler, geistiger und historischer Interessen Hamburgs und insbesondere des Ortsbereiches von Groß Borstel.“ Und weiter: „Parteipolitische und konfessionelle Bestrebungen sind für den Verein ausgeschlossen.“

Also, ganz klar: Wir sollen uns einmischen! Wir sollen unsere vielfältigen Borsteler Interessen fördern und pflegen und auf allen Ebenen vertreten, die dafür zur Verfügung stehen. Das ist die Bezirksversammlung und die Bezirksverwaltung, aber auch die Hamburger Bürgerschaft. Für die Bürgerschaft kandidieren Vertreter (fast) aller Parteien auch direkt in und für Groß Borstel. Damit Sie diese Kandidaten besser kennenlernen und nach ihrem Handeln speziell für die Probleme Groß Borstels befragen können, haben wir die Vertreter der fünf Parteien eingeladen, die hier vor Ort präsent sind. Am Sonntag, 2. Februar 2020, um 11.00 Uhr im Stavenhagenhaus ist großes Schaulaufen angesagt!

Aber zurück zum Kommunalverein. Wie können wir als Vorstand die Interessen von Groß Borstel am besten vertreten? Nur, wenn wir diese kennen. Und nur, wenn genügend Borsteler mitmachen. Uns erreichen inzwischen zwar viele Briefe, Emails, Beiträge über das Kontaktformular der Website und Anrufe mit Hinweisen, Fragen, Problembeschreibungen. Das ist toll und zeigt uns, dass der Borsteler Bote wirklich intensiv gelesen wird und dass eine lebendige Kommunikation im Stadtteil entsteht.

Auch die zahlreiche und engagierte Teilnahme am Beteiligungs-Workshop für das RISE Programm im August hat gezeigt, dass viele Borsteler ihren Stadtteil mitgestalten wollen. Viele Vorschläge, die im sozialen und kulturellen Bereich gemacht wurden, müssen irgendwann demnächst auch umgesetzt werden – wenn wir das denn wollen. Am 19. Dezember, bei der Präsentation der Problem-und-Potenzialanalyse für Groß Borstel wurde im großen Saal der Bezirksversammlung deutlich, dass neben den großen Maßnahmen wie der Umgestaltung der Borsteler Chaussee, dem Bau einer Zwei-Felder-Sporthalle und der Vernetzung der Grünzüge auch eine Öffnung des Stavenhagenhauses für stärkere kulturelle und gesellige Nutzung geplant wird. Da braucht es dann Menschen, die konkrete Ideen haben!

Überlegen Sie doch schon einmal, ob Sie Lust haben, demnächst ein Projekt mit zu entwickeln und zu gestalten. Keine Bange, das muss keine Verpflichtung für die nächsten Jahre werden. Hilfreich wären auch Borsteler Menschen, die Lust haben, hier und da mal ganz praktisch mit anzupacken: Bei mehr als 20 Veranstaltungen im Jahr, dem Großprojekt Stadtteilfest, dem Adventsmarkt, den Familientagen im Stavenhagenhaus und der Tanzparty, gibt es auch immer vieles zu tun, wo ein paar Hände mehr hoch willkommen sind.

Ob im kulturellen, sozialen oder geistigen Bereich – wir glorreichen zwölf Vorstandsmitglieder sind definitiv nicht in der Lage, auch diese neuen Projekte allein auszudenken und umzusetzen. Und es wäre schön, wenn sich neben den üblichen Verdächtigen neue Leute fänden, die frische neue Ideen in den Ring werfen. Und versprochen: Die Zusammenarbeit mit uns im Vorstand macht Spaß! Da legen wir viel Wert drauf!

Also: Sie haben die Wahl, Ihre Stimme abzugeben für Menschen, die bereit sind, sich zu engagieren. Aber: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

Herzlich
Ihre Ulrike Zeising