Auswirkungen des Luftverkehrs auf das Klima

Zum Artikel in der Oktober-Ausgabe des Groß Borsteler Boten, Seite 10, “Einmal fliegen gleich ein Jahr Autofahren”:

Der Beitrag über die Auswirkungen des Luftverkehrs auf unser Klima geht von der Annahme aus, dass das durch den Flugverkehr erzeugte Kohlendioxid in großer Höhe lange Zeit als Treibhausgas verbleibt. Begründet wird das mit der in großen Höhen nicht mehr stattfindenden Photosynthese. Der Abbau setzt Wälder und Meere voraus, findet also nur in Erdnähe statt.

Diese Annahme ist falsch. Zwei Gründe sprechen gegen diese Behauptung:

1. In der Atmosphäre findet bis in ca 15 km Höhe ein intensiver Luftaustausch statt, etwa durch Aufstieg von warmer Luft aus Warmfronten. Flugzeuge sind bekanntlich auch in großen Höhen erheblichen Auf- und Abwinden ausgesetzt. Damit wird für eine nahezu gleichmäßige Durchmischung der Co2-Konzentration in der ganzen Atmosphäre gesorgt. Bodennah erzeugtes CO2 gelangt so in große Höhen, CO2 aus großen Höhen gelangt so in Bodennähe. Selbst Sand aus der Sahara wird gelegentlich durch Winde in großen Höhen zu uns gebracht. Das beweist die intensive Durchmischung der Atmosphäre.

2. Damit CO2 in großer Höhe Infrarotstrahlung absorbiert, muss die vom Boden ausgehende Strahlung diese Höhe erst erreichen. Die Strahlung wird aber bereits in Bodennähe nahezu vollständig absorbiert. Von Flugzeugen erzeugtes CO2 verändert die Situation also überhaupt nicht. Nur Strahlungen in bestimmtem Wellenlängenbereich erreichen große Höhen, in diesem Bereich absorbiert CO2 aber nicht.

Für den Treibhauseffekt ist Wasserdampf durch Kondensatstreifen viel einflussreicher als C02. Wenn man die klimatischen Auswirkungen des Flugverkehrs untersuchen will, sollte man sich darum kümmern.”

Karsten und Gerd Dierks