Stavenhagenhaus: macht Fortschritte.
Alles neu macht der Mai, in diesem Fall allerdings schon der April. Die neue Koalition zwischen SPD, CDU und FDP im Bezirk Hamburg-Nord hatte beschlossen, einen bzw. eine Kulturmanagerin für das Stavenhagenhaus zu engagieren. Ziel: das Stavenhagenhaus zu beleben, mehr soziokulturelle Veranstaltungen ins Haus zu locken. Aber so, dass für die örtlichen Initiativen und Vereine noch genügend Raum für die Entwicklung entsteht.
Hintergrund: Das Rechtsgutachten von Prof. Dr. Ulrich Ramsauer und Dr. Christian Uffelmann zur Cafénutzung im Stavenhagenhaus, das im letzten Jahr beauftragt und am 30. Januar vorgestellt wurde, zeigte auf, dass die Cafénutzung rechtskonform ist, wenn sie der kulturellen Nutzung des Stavenhagenhauses nachgeordnet ist. Wenn wir also möglichst lange Öffnungszeiten für den Cafébetrieb dauerhaft erreichen wollen, muss etwas mehr Leben ins Haus organisiert werden. Und das ist ja genau das, worauf Groß Borstel seit Jahren wartet.
Um die soziokulturelle Nutzung des Stavenhagenhauses weiterzuentwickeln, wurde für zunächst drei Jahre eine Halbtagsstelle geschaffen und besetzt mit:

Tobias Volckmann sowie als Back-up für Urlaub und Vertretungszeiten Josephine Vogelmann.
Volckmann ist studierter Geograf mit mehrjähriger Erfahrung in Stadtentwicklungs- und Freiraumprojekten sowie in der Entwicklung von Stadtteilkultur als Quartiersmanager im Kölner Süden. Zudem ist er Mitglied und Mitbegründer des Vereins Africa (k)now e.V..
Josephine Vogelmann studierte Kommunikations- und Kulturwissenschaften sowie Urban Design. Sie kennt das Stavenhagenhaus aus Kindertagen, da sie in Groß Borstel zur Grundschule ging. Sie hat ebenfalls mehrjährige Erfahrungen in Stadtentwicklungsprojekten und besonders in der Entwicklung von Gemeinschaftshäusern in Hamburg.
Der dritte im Bunde ist Klaus Kolb, der für ein halbes Jahr vom Bezirk als, wie er sagt, als „Berater im Minijob“ engagiert worden ist. Er ist vielen bekannt als Geschäftsführer des Kulturhauses Eppendorf und der Kunstklinik, und er war lange Jahre im Vorstand des Dachverbands der Hamburger Kulturzentren. Kolb hat die Eppendorfer Stadtteilkultur 35 Jahre entwickelt und geprägt. Seit 2022 ist er im Ruhestand, aber als er von den Schwierigkeiten im Stavenhagenhaus hörte und vom Bezirk gefragt wurde, ob er beratend helfen könnte, war er sofort Feuer und Flamme.
Kolb: „Das Stavenhagenhaus ist wirklich ein Schmuckstück, ein Pfund, mit dem man wuchern kann. Nur ist das ‚Schiff‘ bekanntlich in letzter Zeit etwas auf Grund gelaufen. Ich will gerne einen Teil dazu beitragen, dass es in Zukunft wieder flott wird, dass es eine Handbreit Wasser unter dem Kiel gibt.“
Kolb schlägt vor, auch den Dachverband Stadtkultur Hamburg einzubeziehen. Ulrike Zeising, Vorsitzende des Kommunalvereins, hat die Drei bereits kennengelernt. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Dreien. Und natürlich auch, dass es jetzt endlich mit großen Schritten vorangeht.“
Text+Fotos: Uwe Schröder
Wie es weiter geht
Nach der Vorstellung des Rechtsgutachtens muss die Sprinkenhof AG als Betreiber des Stavenhagenhauses einen Antrag auf Nutzungsänderung (Betrieb eines öffentlichen Cafés) bei der Baubehörde stellen. Sobald der Antrag dort eingeht, wird er geprüft und hoffentlich genehmigt. Nach der Genehmigung der Nutzungsänderung erfolgt ein sogenanntes Interessenbekundungsverfahren (eine vereinfachte Ausschreibung). Mit dem ausgewählten Cafébetreiber wird anschließend ein Mietvertrag vereinbart. Erst dann kann es losgehen. Mit anderen Worten: Das kann dauern.