Protokoll der Mitgliederversammlung vom 10.01.2007

Der 1. Vorsitzende, Wolf Wieters, eröffnet die form- und fristgerecht einberufene Mitgliederversammlung um 20.00 Uhr. Er bedankt sich für die Unterschriftenkarte der Mitglieder für die Genesungswünsche.

Vor Eintritt in die Tagesordnung erheben sich die Anwesenden zu Ehren unseres verstorbenen Mitglieds, Frau Helga Hünsch (76 Jahre).   

Zur Tagesordnung:

1.
Die Niederschrift über die Mitgliederversammlung vom 13.12.2006 wird genehmigt.

Kommunale Angelegenheiten
a. Schließung der Postfiliale Borsteler Chaussee

An der Entschlossenheit der Deutschen Post, neben vielen anderen in Hamburg und ganz Deutschland auch die Postfiliale in der Borsteler Chaussee zu schließen und durch eine Partneragentur zu ersetzen, lässt sich nicht rütteln. Auch gibt es in Groß Borstel genügend Bewerber für die Übernahme einer solchen Agentur  –  Gerüchte sprechen von vier, die Post selbst gibt darüber natürlich keine Auskunft.

Auf Nachfrage erklärte die Regionalbeauftragte der Post, die Entscheidung über die Partneragentur werde in 2 – 3 Wochen fallen, für die Schließung der Filiale und die Übernahme der Postdienstleistungen durch die Agentur sei März/April ein möglicher Zeithorizont.

Der zuständige Gebietsleiter nannte als Kriterien für die Auswahl der Postagentur unter mehreren Bewerbern nachvollziehbare Faktoren wie Lage, Parkmöglichkeiten, Fläche, Räumlichkeiten und Personalsituation, aber auch nicht so eindeutige wie Kundenfrequenz und gute Reputation. Gewichtet würden diese Kriterien „nach gesundem Menschenverstand".

Nach längerer Unklarheit ist jetzt eine gewichtige, für Groß Borstel unerfreuliche Entscheidung gefallen: von der Partneragentur werden nur die postalischen Grunddienstleistungen erbracht, aber keine Postbankdienstleistungen. Die als ‚Ersatz' angebotene Möglichkeit, an den Geldautomaten anderer Geldinstitute kostenlos Bargeld abzuheben, nützt den Borstelern wenig, da keine dieser Banken in unserem Stadtteil vertreten ist. Es bleibt den bisherigen Borsteler Postbankkunden also nur der Weg nach Eppendorf oder Niendorf oder der Wechsel an ein anderes Institut.

Wegen dieser erst jetzt bekannt gewordenen Einschränkung postalischer Leistungen erhebt sich lebhafter Protest in der Mitgliederversammlung. Es entwickelt sich ein intensiver Gedankenaustausch, an dessen Ende auf Initiative von Frau Gregersen (GAL- Bürgerschaftsabgeordnete) zu einer Protestaktion vor der Post am 18.01. zwischen 16 und 18 Uhr aufgerufen wird. Durch einen Flyer sollen die Borsteler Bürger zur Teilnahme motiviert werden.

b. Abraumsortieranlage auf dem Strüver-Gelände

Nachdem mehrere Groß Borsteler Bürger den vom Kommunal-Verein entworfenen Musterbrief als Grundlage für eigene Protestschreiben genutzt haben, gibt es eine erste Antwort vom Amt für Umweltschutz der BSU: für zwei Firmen lägen Baugenehmigungen verbunden mit Nutzungsänderungen für die Fläche – einen schmalen Geländestreifen südlich der Papenreye und westlich der Tarpenbek – vor. Die Firmen wollten einen Containerdienst (im Wesentlichen Bauschutt, Baustellenabfälle und Gartenabfälle) betreiben. Es fehle noch eine immissionsschutzrechtliche Genehmigung, die beantragt worden sei. Es werde jetzt geprüft, „ob von den Anlagen unzulässige Umweltbeeinträchtigungen ausgehen können."

Wir können nur hoffen, dass aufgrund der Briefe Borsteler Bürger diese Prüfung sehr sorgfältig vorgenommen wird. Leider ist nach dem derzeit noch gültigen Bebauungsplan die Strüver-Fläche als Industriegelände ausgewiesen, so dass im Fall einer auch immissionsschutzrechtlich abgesicherten Genehmigung kaum noch Handlungsmöglichkeiten bleiben. Unter Umständen müsste einer der direkt betroffenen Anwohner den Klageweg beschreiten.

Auch dieses Thema wird von den Anwesenden sehr engagiert diskutiert. Herr Schulemann (CDU-Mitglied des Kerngebietsausschusses) verweist ebenfalls auf die Ausweisung im B-Plan, ist allerdings auch der Meinung, dass solche Anlagen nicht in unseren Stadtteil gehören. Ansprechpartner für dieses Problem sei vorrangig die BSU.

c. Entwicklung der Mitgliederzahl  des Kommunal-Vereins 2006

Mitgliederstand 31.12.2005   1.083
Zugänge 2006 31
Sterbefälle 13
Austritte24
Mitgliederstand 31.12.2006 1.077

Der 1. Vorsitzende beendet den offiziellen Teil der Mitgliederversammlung um 21.05 Uhr. Nach der Pause lesen vier Studierende der Hochschule für Musik und Theater zahlreiche Texte aus unterschiedlichen Epochen der Weltliteratur und bereiten dem aufmerksam lauschenden Publikum einen teils heiteren, teils nachdenklichen literarischen Jahreswechsel.