PERSÖNLICH GESEHEN: KLAUS HUMANN (68) – Gründer und Verleger der ALADIN Verlag GmbH

Im Sommer 2012 gründete Klaus Humann den ALADIN Verlag und Ende dieses Jahres legt der Verleger seinen kleinen feinen Verlag in die Arme des großen Mitbewerbers Thienemann-Esslinger. Die Anfänge des gelernten Hamburger Verlagsbuchhändlers liegen beim Rowohlt sowie beim Fischer Verlag. 1997 bewies Klaus Humann als Geschäftsführer des Carlsen Verlags den Mut, die Harry Potter Bände, die wegen der für Jugendliteratur hohen Seitenanzahl kaum einer verlegen wollte, unter seine Fittiche zu nehmen.

GBB: Nach 25 Jahren Kinderbuchverlegerei, zunächst beim Carlsen Verlag und in den letzten sechs Jahren bei ALADIN, wollen Sie nun Ottensen den Rücken kehren. Sicherlich haben Sie schon viele Ideen, was Sie mit Ihrer neugewonnenen Freizeit anstellen werden. Gewähren Sie uns einen Einblick?

K.H.: Ja, zum einen werde ich dem Thienemann-Esslinger Verlag mit Rat und Tat in Sachen ALADIN zur Seite stehen, zum anderen werde ich meine caritative ehrenamtliche Arbeit im Kirchengemeinderat von St. Peter sowie die im Stiftungsrat der BürgerStiftung Hamburg intensivieren können. Na ja, und wer weiß, vielleicht werde ich auch meine sportlichen Aktivitäten auf dem Tennisplatz und in den Joggingschuhe noch ein wenig ausweiten. Aber den Umgang mit den Kreativen, den Zeichnern und den Autoren, den werde ich ganz sicher vermissen.

GBB: Sie sind ja eigentlich Groß Flottbeker, was hat Sie nach Groß Borstel verschlagen?

K.H.: Nachdem meine Familie und ich vier Jahre in Frankfurt gelebt haben, zog es uns nach Eppendorf zurück. Dort fanden wir aber nicht das, was wir suchten. Eine Zeitungsanzeige machte uns 1998 auf unser Haus hier im Dorfkern von Groß Borstel aufmerksam, in dem wir immer noch sehr gern wohnen.

GBB: Und fühlen Sie sich in diesem dörflichen Umfeld wohl?

K.H.: Auf jeden Fall, ich bin ja auch im dörflichen Groß Flottbek aufgewachsen. Ich mag die bunte Mischung unseres Stadtteils, sie zeigt sich gerade beim alljährlichen Stadtteilfest auf sehr angenehme Art und Weise. Na klar, der Fluglärm stört uns hier manchmal ein wenig, auf der anderen Seite nutze ich unseren Stadtflughafen ganz regelmäßig, genieße somit also auch die Nähe zum Airport und darf mich nicht beschweren.

GBB: Gibt es noch etwas, was Ihnen an Groß Borstel gut oder weniger gut gefällt?

K.H.: Mir gefällt die Offenheit und auch die Gelassenheit der Groß Borsteler in Bezug auf Veränderungen. Wenn ich an den Zuzug der Geflüchteten denke, das haben wir alle zusammen doch prima hinbekommen. Was hier fehlt, das sind Begegnungsstätten. Wir vom Kirchengemeinderat versuchen allerdings ein für alle Altersgruppen ansprechendes, auch kulturelles Programm zusammenzustellen. Vielleicht können ja die Gastronomie-Betriebe den Groß Borstelern auch noch ein paar verlockende Veranstaltungen im Jahr anbieten.

GBB: Und welche drei Wünschen darf Ihnen unsere gute Fee erfüllen?

K.H.: Gesundheit, weiterhin viel Freude und Anteilnahme am Leben meiner Kinder, und dann wünsche ich mir, dass ich auch nach meiner Berufstätigkeit beweglich im Kopf bleibe und mich nützlich fühlen werde.

GBB: Herzlichen Dank und einen in Erinnerung bleibenden Abschied von Ihrem Büro und den Mitarbeitern im ALADIN Verlag wünschen wir Ihnen!

Marion Liebermann