PERSÖNLICH GESEHEN: Julia Gerstein-Thole (51) Rechtsanwältin und Mediatorin

Julia Gerstein-Thole wohnt – abgesehen von einer kurzen Unterbrechung – nun schon seit 20 Jahren bei uns in Groß Borstel. Aber seit gut drei Jahren arbeitet die Mutter zweier Söhne im Alter von 19 und 22 Jahren nun auch in unserem Stadtteil.

GBB: Liebe Julia, als fast direkte Nachbarin von dir, weiß ich, wie glücklich du warst, als ihr nach eurer kurzen Wohn-Episode in Alsterdorf wieder in Groß Borstel heimisch werden konntet. Was hattest du im Maienweg vermisst und hier wiedergefunden?

JGT: Ja, heimisch werden, also Heimat, das trifft es. Unsere Söhne haben den hiesigen evangelischen Kindergarten besucht, hier Fußball, Volleyball und Tennis gespielt. Julius und Konrad hatten genauso wie wir in Groß Borstel Freunde gefunden und die kurzen Wege schätzen gelernt. Das alles konnte Alsterdorf uns persönlich nicht in dem Maße bieten. So war ganz besonders ich wirklich froh, als uns ein glücklicher Zufall des freien Hauses im Schrödersweg die Rückkehr ermöglichte, denn auch ich nutze hier die örtlichen Sportvereine, besonders den Tennisclub TC Groß Borstel, genauso intensiv wie zum Beispiel die Frucht Oase zum Einkaufen.

GBB: Und was hat dich bewogen, mit deiner Kanzlei „Fuchs Rechtsanwälte“ in den Alpha Park zu ziehen?

JGT: Es wurden vor ein paar Jahren für uns optimal passende Räumlichkeiten mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis frei, und wir konnten uns durch den Umzug erneut als Kanzlei im Einzugsgebiet Hamburg Nord gut positionieren. Für mich persönlich bedeutet das aber auch, dass ich den Vorteil der kurzen Wege habe, was ich sehr schätze.

GBB: Es ist ja nicht unbedingt erfreulich, wenn man dich als Familienrechts- und Erbrechts-Anwältin oder auch als Mediatorin konsultieren muss oder möchte, aber wenn es dann hilfreich ist, ist es ja wiederum gut. Gibt es einen Lieblingsplatz für dich in Groß Borstel?

JGT: Das sehe ich ein wenig anders. Ich arbeite ja gerne in diesen Rechtsgebieten. Und freue mich gerade dann, wenn es mir gelingt, für Mandanten gute Lösungen zu finden, insbesondere Streit zu vermeiden.

Lieblingsplätze in Groß Borstel, bei denen man gut die Seele baumeln lassen kann, gibt es viele. Das ist zum einen meine Terrasse im Sommer, die Joggingstrecke an der Tarpenbek, an der am Wochenende ein Reiher steht und zum anderen der Beach Club „Anleger Hamburg“, dort habe ich in diesem Sommer die eine oder andere Mittagspause verbracht.

GBB: Ich weiß, dass es für dich als großen „GroBo-Fan“ eigentlich nichts im Stadtteil gibt, was du bemängeln könntest, aber was gefällt dir am besten?

JGT: Eigentlich die Borsteler mit ihrer hanseatischen Lebensart an sich und die vielen hohen alten Bäume, die dem Stadtteil zu jeder Jahreszeit ein anderes Gesicht und Licht geben. Positiv gespannt bin ich aber auf die Wandlung des Stadtteils durch den Zuzug von über 3000 Menschen, die Eigentümer oder Mieter einer Immobilie an der Tarpenbek oder des Strüver-Geländes werden.

GBB: Und hast du last but not least auch noch drei Wünsche offen?

JGT: Ich wünsche mir für unseren Stadtteil den Erhalt der St. Peter Kirche und dass Groß Borstel trotz des Zuzugs vieler neuer Mitbürger seinen eher dörflichen und entschleunigten Charme behält, parallel aber die Chance für die Borsteler Chaussee genutzt wird und Groß Borstel ein urbaneres Gesicht – vielleicht in Form eines Buchladens mit Café – bringen wird. Ich persönlich wünsche mir, dass ich noch viele Jahre fit genug bin, um aktiv Sport zu treiben.

GBB: Herzlichen Dank, liebe Julia!

Marion Liebermann