Liebe Borstelerinnen und Borsteler,

2018 gab es in Groß Borstel einen kleinen Aufstand: Es bildete sich eine Bürgerinitiative gegen das Bauprojekt Petersen Park auf dem alten Strüvergelände. Hauptärgernis: Das Verkehrskonzept, welches die gesamten Verkehre aus der Wohnbebauung über Stavenhagenstraße und Niendorfer Weg und damit durch die Wohnstraßen von Groß Borstel leiten würde. Der Kommunalverein lud im November 2018 zu einer Info-Veranstaltung mit dem Investor Jens Heitmann aus dem planenden Architekten Büro Heitmann und Montufàr ein. Es kamen fast 100 Borsteler, und man einigte sich nach lebhaften Diskussionen darauf, dass der Investor versprach, zu prüfen, ob die Verkehre aus den 420 Wohnungen auch durch die Tiefgarage über die Papenreye abfließen könnten.

Im Februar 2022 bekamen wir aus der Bezirkspolitik den Hinweis, dass der Bebauungsplan keine Durchfahrt durch die Tiefgarage zur Papenreye vorsieht, sondern dass diese Möglichkeit nur dem gewerblichen Verkehr offensteht. Auf unsere Anfrage bestätigte die Leiterin der Stadtplanung im Bezirksamt, Cordula Ernsing, dass man dort keine Notwendigkeit dafür sehe, da ein Gutachten bestätigt habe, dass die Stavenhagenstraße und der Niendorfer Weg genügend Leistungsfähigkeit aufweisen, um die neuen Verkehre aufzunehmen. Also lud der Kommunalverein erneut zu einer Info-Veranstaltung ein, dieses Mal am 30. März 2022. Wieder kamen über 100 Interessierte Borsteler sowie Jens Heitmann und Carlos Montufàr. Und ohne Diskussion oder Nachfrage präsentierte man den aktuellen Entwurf, der eine Durchfahrt für Pkws in beide Richtungen von und zur Papenreye vorsieht. Weil: Versprochen ist versprochen!

Warum ich das so ausführlich erzähle? Weil hier mal Wort gehalten wird, ein Versprechen gehalten wird. Das tut gut in Zeiten, wo seit Trump Wahrheit und Verlässlichkeit oft bedeutungslos geworden sind.

Gut tut auch das Engagement vieler Borsteler: Es gibt eine neue, sehr schöne Initiative, die den Menschen helfen möchte, die in Groß Borstel Schutz gefunden haben vor dem russischen Vernichtungskrieg in der Ukraine. Gudrun Pau und Petra Bäumer schaffen im Gemeindesaal St. Peter einen Treffpunkt für Ukrainer und Ukrainerinnen, die in Groß Borstel eine Unterkunft gefunden haben oder deren Kinder hier eingeschult wurden. Wolf Lüders organisiert Deutschunterricht. Auf Seite 22 gibt es dazu alle Infos.

Und eh ich es vergesse – es gibt noch eine schöne Nachricht aus der Info-Veranstaltung vom 30. März zu berichten: Jens Heitmann hat schon 2008 eine Montessori-Schule in Eimsbüttel gebaut, die von dem Pädagogen-Ehepaar Christa Fröhlich-Dithmer und Volker Dithmer geleitet wird. Offensichtlich ist es gelungen, die Beiden davon zu überzeugen, eine weitere Montessori-Schule – von der Vorschule bis zum Abitur – in das Projekt Petersen Park fest einzuplanen. Damit bekommt Groß Borstel neben der bald fünfzügigen Carl-Götze-Grundschule, nun außer der Modernen Schule Hamburg eine weitere Vollschule bis zum Abitur, die auch wieder eine Modellschule ist. Das tut dem Stadtteil sicher sehr gut!

Herzlich Ihre Ulrike Zeising