Gerd Dierks

Nachruf von Uwe Schröder

In letzter Zeit ist es still geworden um Gerd. Gerd Dierks ist ein Freund aus alten Initiativen-Zeiten. Für mich, der ab 2006 die Interessengemeinschaft Schienenlärm leitete, hieß er zunächst intern immer „der Professor“. Er brachte stets fundierte Vorschläge in den teils wöchentlichen Versammlungen. Von Anfang an gehörte er mit zum Stammtisch der Schienenlärmgegner.

Später begleitete er interessiert und fachkundig das Bauprojekt Tarpenbeker Ufer. Wir trafen uns über zehn Jahre donnerstags beim „beim Griechen“. Gerd war immer dabei, trank sein Bier und beteiligte sich an unseren Diskussionen. Im Kopf überaus jung geblieben, als leidenschaftlicher Architekt Neuem aufgeschlossen, besonders wenn es um mutige Entwürfe ging. Ein Intellektueller. Es brachte Spaß, mit ihm zu diskutieren.

Irgendwann wurde es ihm zu beschwerlich, den Weg zur Kate (Lust auf Griechenland) im Dunkeln alleine zu gehen. Er ließ sich von seinen Nachbarn in die Kate begleiten. Alle freuten sich, wenn er kam. Besonders gerne unterhielt ich mich über das Segeln mit Gerd Dierks. Er segelte lange eine Nordborg auf der Ostsee bis ihm seine Söhne sagten, es sei genug mit dem Segeln. Er fiel zu oft ins Wasser, meinte Henning, sein früh verstorbener Sohn. Glücklicherweise ist Gerd bei den Stürzen ins Hafenbecken nie etwas Ernsthaftes passiert.

Dennoch oder vielleicht weil er das Segeln aufgeben musste, war er interessiert, was Ulrike und ich mit unserem Boot beim Segeln erlebt hatten. Man merkte stets, am liebsten würde er sich jetzt gleich mit ins Boot setzen, und einen Schlag auf die Ostsee oder zumindest über die Alster segeln. Nun ist seine Zeit gekommen. Er hat sich heute an seinem 95. Geburtstag ins Boot des großen Fährmanns gesetzt und ist nun für immer in See gestochen. Gute Reise Gerd. Du wirst für uns alle als lieber Freund in Erinnerung bleiben.