EDITORIAL
Liebe Borstelerinnen, liebe Borsteler,
gestern, am Samstagnachmittag, bei strahlendem Sonnenschein, hatte eine Partei der Bezirksversammlung ihren Jahresempfang als Nachbarschaftstreffen für Groß und Klein rund ums Stavenhagenhaus organisiert: Überall kleine Sitzgruppen, Pop-Up-Zelte mit Infos, eine Kinderspielecke, die Boulebahn im Betrieb und leckeres Essen und Trinken von einem Catering-Betrieb. So wunderschön, entspannt und liebenswert kann sich das Haus mit seinem Parkgelände für uns Borsteler öffnen! Genau so hat der Kommunalverein das Sommerfest am 27. Juni 2025 und den Familientag am 29. Juni präsentiert und am ganzen Wochenende gab es Essen und Trinken durch ein Catering-Unternehmen.
Das ist alles prima, nur bedeutet die jetzige Situation für uns als Kommunalverein und Hauptnutzer des Stavenhagenhauses immer ziemlich viel Aufwand bei Veranstaltungen mit überschaubarem Ergebnis: Ein Caterer kommt nur bei großen Veranstaltungen mit genug Umsatz, für alle übrigen kleinen Veranstaltungen müssen wir selbst die Getränke heranschaffen, in die Kühlung und in unser Büro im 1. Stock schleppen, die Gläser ranschaffen und abwaschen – und zu essen gibt es trotzdem nix… Macht Spaß, wenn man das mal zur Party macht, aber seit dem 5. März 2024, also fast eineinhalb Jahren, ist das die Realität im Stavenhagenhaus. Obwohl seit November des vergangenen Jahres das Rechtsgutachten eine Gastronomie im Stavenhagenhaus befürwortet, sind die notwendigen Voraussetzungen – die Beantragung einer Nutzungsänderung – bisher noch nicht erfolgt. Und nun wird in den Raum gestellt, dass der Umbau im Stavenhagenhaus im Frühjahr 2026 beginnen soll und das den Start des Cafés verzögern könnte.
Eine weitere Verzögerung lehnen wir ab! Wir fordern das Bezirksamt und die Koalition aus SPD, CDU und FDP auf, dafür Sorge zu tragen, eine Bauprojektplanung so zu konzipieren, dass der Betrieb im Stavenhagenhaus so wenig wie möglich beeinträchtigt wird!
Es wäre komplett kontraproduktiv, einerseits die Kulturmanager Tobias Volckmann und Josefine Vogelmann seit Mai 2025 einzustellen, um den (Kultur-)betrieb im Stavenhagenhaus zu steigern, und andererseits die notwendige Begleitung durch eine Gastronomie zu verzögern. Der gut besuchte Workshop zur Weiterentwicklung des Stavenhagenhaus am 4. Juni 2025 hat das Engagement der Borsteler Bevölkerung noch einmal deutlich gezeigt. Dort wurde unter anderem von Klaus Kolb, Gründer und langjähriger Geschäftsführer des Kulturhauses Eppendorf und der späteren Kunstklinik, ein Weg aufgezeigt, wie produktiv die allermeisten Bürgerhäuser in Hamburg betrieben werden: Durch einen gemeinnützigen Förderverein, der das Haus von der Stadt bzw. dem Bezirk pachtet und von der Finanzbehörde die notwendigen Mittel zur Bewirtschaftung inklusive der Personalkosten erhält. Das ist ein sehr interessanter Ansatz, über den sicher viel diskutiert werden wird.
Auf der Versammlung des Kommunalvereins am 9. Juli werden wir über die Ergebnisse des „Runden Tischs“ vom 25. Juni berichten, bei dem das Bezirksamt darüber informiert hat, wie der weitere Verlauf für das Café und wie der Umbau im Stavenhagenhaus geplant ist. Und natürlich auch am Stand des Kommunalvereins beim Stadtteilfest am 20. Juli 2025!
Einen schönen Sommer und liebe Grüße! Herzlich Ihre Ulrike Zeising
Lieber Horst,
Du warst seit 1970 aktiv im Vorstand des Kommunalvereins, davon lange als 2. Schatzmeister, und bist seit 1999 unser Ehrenmitglied! Verbindlichkeit, Zuverlässigkeit, soziales Engagement waren Deine Sache, Du hast Reisen organisiert und viele Jahre Deine Mal-Leidenschaft mit anderen geteilt, indem Du Malkurse im Stavenhagenhaus gegeben hast.
Ich habe Dich nicht mehr im Rahmen der Vorstandsarbeit erlebt, da ich erst 2017 dort aktiv in die Arbeit eingestiegen bin. Aber ich habe Dich auf jeder Veranstaltung in den vergangenen Jahren getroffen: Du kamst bei jedem Wind und Wetter mit Deinem elektrischen Horstmobil angefahren. Sogar an unseren Tempo 30 – Demos für die Borsteler Chaussee hast Du damit teilgenommen!
Ich habe Dich als liebenswerten, sehr klaren und loyalen Mann erlebt, der sein Engagement für den Stadtteil und den Kommunalverein zusammen mit seiner Familie gelebt hat: Deine Ehefrau Monika Scherf folgte Dir 1974 in den Vorstand, dem sie bis heute als zweite Schatzmeisterin angehört, Tochter Gabi Hafer ist seit vielen Jahren unsere 1. Schatzmeisterin und Enkeltochter Nina Hafer ist inzwischen als 2. Vorsitzende tätig. Und wenn seine Zeit es erlaubt, ist auch Dein Enkelsohn Timo Hafer zur Stelle und packt mit an!
Dieses bedingungslose Engagement für die Gemeinschaft und den Zusammenhalt, diese Zuverlässigkeit und Verbindlichkeit sind Eigenschaften, die mir heute wichtiger sind, als je zuvor: Sie geben Sicherheit in unseren unsicheren Zeiten!
Dafür einen großen Dank!
Ulrike Zeising