Das Borsteler Boulodrome

Eine Boulebahn für Gross Borstel

Patrick Thielen, der uns jeden Monat mit einem Podcast über Groß Borstel beglückt, hatte mit seinen Nachbarn Haucke und Sönke Mollenhauer die glorreiche Idee, einen Bouleplatz zu initiieren.

„Am liebsten natürlich in der Nähe“, meint Patrick Thielen und schlägt den kleinen verschlafenen Park am Ortleppweg/Warnckesweg vor. „Dort könnten ein oder zwei Boule-Bahnen entstehen. Etwa drei mal zwölf Meter groß. Vielleicht ein paar Bänke. Ein Treffpunkt für Jung und Alt.“

Tatsächlich ist Boule ein sehr verbreiteter Sport. Wir kennen alle die Bilder aus Frankreich. Ältere Herren mit Baskenmütze werfen die Kugel. Aber heute ist es nicht mehr wie damals bei Jaques Tati. Heute treffen sich auch sehr viele Frauen, Jugendliche und auch Menschen mit Behinderung oder Ältere beim Boulespielen. Mitmachen kann jeder, der eine Kugel werfen kann.

Es gibt sogar wettbewerbsmäßige Boulespieler, die in eigenen Ligen spielen. Das jedoch strebt Patrick Thielen zunächst gar nicht an. „Gerade der kommunikative Charakter des Spiels hat mich begeistert“, meint Thielen. „Es ist ein Sport, bei dem die Leute sich treffen, zwischendurch auch einen kleinen mitgebrachten Imbiss einnehmen oder etwas trinken können.“ Also doch: Baguettestange und Rotweinflasche? Thielen: „Das kann jeder machen, wie es ihm oder ihr beliebt.“

Die drei Initiatoren würden sogar einen Verein gründen, der die Bahn betreut und pflegt, die Kugeln verleiht und die Spielregeln erklärt. An Regeln gibt es einige verschiedene. Allen gemein ist jedoch, dass es darum geht, mit den eigenen Kugeln einer kleinen Kugel – genannt Schweinchen (frz. Cochonnet) – möglichst nahe zu kommen. Die Mitspieler werden versuchen, die gegnerischen Kugeln mit gezieltem Wurf wegzukicken. Wessen Kugeln am Ende dem Schweinchen am nächsten liegen, der hat gewonnen.

Hauke Mollenhauer, Patrick Thielen und Sönke Mollenhauer würden sogar einen Verein gründen, der die Bahn betreut und pflegt, die Kugeln verleiht und die Spielregeln erklärt.

Boule kann als Mannschaftssport betrieben werden oder von Einzelnen, die sich spontan treffen. Ursprünge des Boulespiels gab es schon im alten Griechenland (nachweislich ab etwa 500 v.Chr.). In Frankreich wird es auch Pétanque genannt, in Italien heißt es Boccia (oder Raffa) und in Ostfriesland Boßeln.

Das Anlegen einer geeigneten Boulebahn ist nicht sehr aufwendig, sollte aber professionell erfolgen. Der Boden muss so angelegt werden, dass die Fläche nach einem Regen gut entwässert, aber nicht versiegelt wird. Zurzeit prüft die zuständige Abteilung im Bezirksamt, ob der vorgeschlagene Platz geeignet ist. Mittel für den Bau wollen die Boulefreunde über den Rise-Fonds beantragen. Einen Namen haben sie auch schon. Sie nennen das Projekt Boulodrome.

Uwe Schröder