Zwei neue Grenzsteine für Groß Borstel

 

 

grenzsteinNeue Grenzsteine? Muss sich Groß Borstel jetzt abgrenzen? Nein, natürlich nicht!

Es war ein historischer Akt, als am 19. Juli zunächst am Zusammenfluss von Kollau und Tarpenbek der Grenzstein Nr. 15 und danach unterhalb der Brücke am Tarpenbekwanderweg/Niendorfer Straße der Grenzstein Nr. 16 eingegraben wurden.

Initiator dieser Aktion war Joachim Grabbe, der sich zum Ziel gesetzt hat, alle fehlenden Grenzsteine zu ersetzen, die einst die Grenze zwischen Hamburg und Dänemark markierten, die vom Einsbüttler Marktplatz bis nach Ulzburg-Süd überwiegend entlang der Tarpenbek verlief. Die Grafschaft Pinneberg stand bis 1864 unter dänischer Verwaltung, so dass die eingravierten Zeichen folgendermaßen zu interpretieren sind:

“HP” = Hoheitsgebiet Pinneberg, Fr. VI. = Friedrich VI., König von Dänemark, 1815 bzw. 1812 = Jahr der Steinsetzung, Nr. 15 bzw. Nr. 16 = Reihenfolge der ab Eimsbüttler Marktplatz gesetzten Steine.

 

 

 

Die ersten Grenzpfähle wurden schon im 17. Jahrhundert gesetzt. Es waren zunächst Holzpfähle, die aber verrotteten und oft ausgewechselt werden mussten. Erst um 1770 kam man auf die Idee, für diese Grenzmarkierungen Granitsteine zu verwenden.

Joachim Grabbe, der seit 2002 Führungen entlang der www.Dänischen Grenze anbot, stellte fest, dass von den insgesamt 33 Grenzsteinen nur noch 14 Steine vorhanden waren. Deshalb kam ihm die Idee, die fehlenden nach und nach zu ersetzen. Im nächsten Jahr werden die Grenzsteine wieder komplett sein.

Das Bezirksamt www.Nord machte es Herrn Grabbe allerdings nicht leicht mit einer Genehmigung für diese Aktion. Es hieß zunächst, dass die Gewässernutzung gemäß Umweltgebührenordnung 20,– EURO pro Jahr für ihn kosten solle.  Diese Auskunft veranlasste Joachim Grabbe jedoch zu einer – scherzhaften – Gegenrechnung: nämlich die Forderung an das Bezirksamt, die verloren gegangenen und unter Denkmalschutz gestellten Grenzsteine doch wieder aufzustellen, da sie Kulturgut aller Bürger seien, und wenn ein Denkmal verschwinde, so hafte die Stadt und müsse es wieder ersetzen.

Die Genehmigung für eine kostenlose Steinsetzung bis zum Jahr 2036 kam – acht Tage vor seiner geplanten Aktion – am 11. Juli 2011.                                                    

 

T. M.-W.